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Was Sie wissen müssen

Der Weg zum Psychotherapeuten…

Grundlegende Informationen zu Ablauf und Rahmenbedingungen

Sie haben sich entschlossen in einer für Sie schwierigen oder gar unerträglichen Situation etwas für sich zu tun und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Sie sind mit Ihren Problemen nicht allein. Rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung leidet an einer diagnostizierbaren psychischen Störung. Eine Diagnose ist Voraussetzung für eine psychotherapeutische Behandlung (daher beginnt jede Therapie mit einer ausführlichen Diagnostik).

Die Krankenkassen zahlen nur Behandlungen mittels der anerkannten Richtlinienverfahren (Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Psychoanalyse und Verhaltenstherapie).

Die Richtlinienverfahren können von unterschiedlichen Berufsgruppen durchgeführt werden (Fachärzte für Psychiatrie (synonym: Psychiater), Ärztliche Psychotherapeuten, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychologische Psychotherapeuten). Ich bin Psychologischer Psychotherapeut, d.h. ich habe erst Psychologie (nicht: Medizin) studiert und im Anschluss eine Ausbildung zum Psychotherapeuten absolviert.

Mein Schwerpunktverfahren ist die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie:

Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist wie die Psychoanalyse ein psychodynamisches Verfahren. Die Anpassung an Einstellungen und Handlungen der Umwelt hat in der Kindheit zu Gewohnheiten der Selbstbeschränkung in Wahrnehmung, Fühlen, Denken und Handeln geführt, die unbewusst auf gegenwärtige Beziehungen übertragen werden und dadurch die Wiederholung der „traumatischen Erfahrung“ auslösen können. So kann z.B. jemand, der als Kind viel Verlassenheit erlebt hat, dazu neigen, sich nicht voll auf eine Liebesbeziehung einzulassen, was möglicherweise zur Wiederholung der gewohnten Verletzung führt, dadurch, dass er wieder verlassen wird, weil die Partnerin den Zweifel des Geliebten an ihrer Treue irgendwann nicht mehr erträgt. Jeder Patient konstruiert in diesem Sinne seine eigene (Leidens-) Geschichte, die (v.a. wenn die Kompensation irgendwann nicht mehr gelingt) eine Diagnose mit sich bringt (z.B. eine depressive Symptomatik). Der Patient leidet also in erster Linie unter seiner Prägung (weshalb der Phase der Kindheit eine wichtige Rolle zukommt) und der Abwehr (z.B. nichts fühlen können, alles mit dem Verstand kontrollieren wollen usw.), in zweiter Linie dann unter der Reaktion auf die Folgen der Prägung (z.B. Niedergeschlagenheit, also die Symptome, die dann die Diagnose begründen).

Die (kognitive) Verhaltenstherapie zielt eher lösungsorientiert und strukturiert darauf ab erlerntes Verhalten (wozu auch Gedanken und Gefühle gehören) zu verändern. Insbesondere bei Phobien (Stichwort: Konfrontation) hat sich diese Form bewährt, ein Ansatz innerhalb der Verhaltenstherapie hat sich ebenso bei Persönlichkeitsstörungen gut bewährt (die Klärungsorientierte Psychotherapie).

Ich biete sowohl Einzeltherapie als auch Gruppentherapie an, beide Verfahren haben Vor- und Nachteile.

Der ZUGANG ZUR AMBULANTEN PSYCHOTHERAPIE (Alternativen sind stationäre Therapie (Klinik) oder teilstationäre Therapie (Tagesklinik)) läuft ausschließlich über die

TELEFONISCHE SPRECHSTUNDE:

In meiner Praxis ist diese MONTAGS VON 11.00 – 14.30 UHR

In der Regel sind alle Therapieplätze belegt, sie werden demnach erst einmal auf die Warteliste aufgenommen. Da die Wartezeit auf einen wöchentlichen Behandlungsplatz sehr lang sein kann (1,5 Jahre sind keine Seltenheit), sollten Sie sich bei mehreren Psychotherapeuten auf die Wartelisten setzen lassen (absagen können Sie immer), so erhöhen Sie die Chancen irgendwann eingeladen zu werden. Andere Praxen finden sie relativ einfach über die Suche der KVWL:

https://www.kvwl.de/earzt/index.htm

Diese betreibt ebenso eine Terminservicestelle:

https://www.kvwl.de/patient/terminservice/index.htm

In akuten Krisenfällen (z.B. bei Suizidgefahr) wenden Sie sich bitte schnellstmöglich an folgenden Stellen:

  • Notruf (110)
  • LWL-Klinik für Psychiatrie Dortmund (0231/4503-01)
  • Krisen-Tagesklinik Dortmund (0231/4503-5455)
  • Krisenzentrum Dortmund (0231/435077)
  • Telefonseelsorge (0800/1110111)

BITTE RECHNEN SIE NICHT MIT RÜCKRUFEN ODER ANTWORTEN AUF AB-ANSAGEN ODER EMAILS. DIESE KANN ICH IN DER REGEL NICHT PERSÖNLICH BEANTWORTEN! WENDEN SIE SICH IM NOTFALL AN DIE O.G. STELLEN!

Ich melde mich nur bei Ihnen, wenn ich Ihnen einen Termin für die (Persönliche) Sprechstunde vergeben kann (dies ist nicht gleichbedeutend mit einem freien Therapieplatz!).

Auf die Sprechstunde folgen dann (2-4) Probatorische Sitzungen. In dieser Phase klären Therapeut und Patient, ob sie miteinander arbeiten können (die therapeutische Beziehung ist der wichtigste „Hebel“ für eine erfolgreiche Therapie). Der Patient stellt einen Antrag bei seiner Kasse mit Unterstützung des Therapeuten.

Es erfolgt entweder ein Antrag auf Kurzzeittherapie (12 Sitzungen, dann nochmal 12, also 24 Sitzungen) oder Langzeittherapie (60 Sitzungen), eine Verlängerung ist immer möglich. Ggf. wir von der Kasse ein Gutachter bestellt, wozu der Therapeut einen Bericht verfassen muss (bei Langzeittherapie immer, bei Kurzzeittherapie in Einzelfällen).

Für die Sprechstunde und die Probatorischen Sitzungen genügt das Einlesen Ihrer Versichertenkarte. Für die Behandlung muss eine Bewilligung Ihrer Kasse vorliegen (außer wenn eine Krisenintervention durchgeführt wird, max. 12 Sitzungen).

Sollten Sie privat oder über die Beihilfe versichert sein ist es dringend erforderlich, dass Sie vor der Therapie abklären inwieweit und unter welchen Bedingungen ambulante Psychotherapie erstattet wird.

Die Behandlungsbedingungen kläre ich mit Ihnen über einen Behandlungsvertrag (in diesem werden bspw. das Ausfallhonorar oder Praxisbesonderheiten erläutert).

Alles was Sie mit mir besprechen unterliegt der Schweigepflicht. Ihre Daten unterliegen dem Datenschutz und werden vertraulich behandelt und sicher verwahrt.

Bei akuter Fremd- oder Selbstgefährdung (z.B. akuter Suizidalität) kann meine Schweigepflicht außer Kraft gesetzt werden, so dass es möglich ist Einweisungen über Ordnungskräfte vorzunehmen, um den Betroffenen bzw. die Betroffenen vor dem Schlimmsten zu bewahren.

Die Behandlung erfolgt sitzend und persönlich, Sitzungen finden wöchentlich statt und dauern 50 Minuten (Gruppe: 100 Minuten). Eine Behandlung dauert i.d.R. 6 Monate bis 3 Jahre. Ihre Offenheit entscheidet im Wesentlichen über den Therapieerfolg, insb. auch ihre Gedanken und Gefühle gegenüber mir sind sehr interessant, da hierüber Inszenierungen ihrer unbewussten Übertragungsmuster entdeckt und (live) bearbeitet werden können.

Sollte eine medikamentöse Behandlung in Betracht kommen wenden Sie sich bitte an einen Psychiater bzw. ärztlichen Psychotherapeuten (nur diese dürfen Medikamente verschreiben).

Psychotherapie kann auch Nebenwirkungen haben: Intensive Gefühle, Angst, Konflikte im Umfeld weil Sie sich verändern usw.

Der Einstieg in eine Psychotherapie ist also in der Regel mit Hürden verbunden (insb. für Menschen, die sowieso schon belastet sind), bleiben Sie trotzdem am Ball, denn Psychotherapie wirkt nachweislich (in der Mehrzahl aller Fälle) und kann ganz entscheidend dazu beitragen das eigene Leben wieder auf Kurs zu bringen!